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Präambel/ Leitidee:
Für die Umweltstation stehen 1,5 Mio Euro zur Verfügung.
Der Entwurfsansatz beherzigt diese Vorgabe und erhebt sie zum Prinzip:
– Platzsparende Grundrissorganisation
– Eingeschossigkeit als kostengünstige Bauweise
– Ökologie als kleinst möglicher Ressourcenverbrauch durch Verwendung
nachwachsender Baustoffe
– reduzierte Betriebs,- und Wartungskosten
Städtebaubaulich architektonische und Freiraumkonzeption Die Lage, Formgebung und Position der Umweltstation gliedert die Nutzungsbereiche:
– Die Umweltstation ist als Gebäudetyp ein Pavillon im Landschaftspark.
– Die Umweltstation ist als eingeschossiger Bau auf der oberen Bastionsebene.
– Die Gebäudeform entwickelt sich aus der nördlichen Bastionsmauer.
– Die Form und der Gebäudetyp der Umweltstation stehen beabsichtigt im Kontrast zur denkmalsgeschützten Bastionsanlage und überhöhen sich so gegenseitig
in ihrer Wirkung.
– Die Bogenform verklammert die Bastionsflügel und ist von der
Zeller Straße deutlich als öffentliches Gebäude zu erkennen.
– Die Flächen für die PKW-Stellplätze sind in Richtung
Zeller Straße verschoben, dadurch vergrößert sich der Landschaftspark.
– Für Elektroautos und E-Bices befindet sich eine überdachte Ladestation
als Trennung zwischen PKW- Stellplätzen und Vorplatz Zeller Tor.
Unter dem Vordach befinden sich auch die
Wertsoffcontainer sowie die Stellplätze für Fahrräder.
– Wer aus dem Tunnel des Zeller Tors kommt erkennt die Umweltstation und kann sie erreichen ohne den Parkplatz queren zu müssen
– In Ost-West-Richtung reihen sich die Nutzungen
Stellplätze, Vorbereich Umweltstation, Umweltstation, Oberer Bastionsebene, die Umweltstation ist durch die Anhebung auf das Niveau der oberen Bastion deutlich vom Parkplatzgeschehen abgerückt
und den Grün- und Aktionsflächen auf der oberen Bastion zugeordnet.
Der entstehende Böschungshang bildet einen grünen Fuß für das Gebäude und holt visuell die Grünflächen des Ostteils in den Parkplatzbereich herein.
Die Parkplatzflächen sind locker mit Bäumen überstellt und führen das Bild des Parks fort.
– Die Pflegezufahrt für den westlichen Geländeteil und die barrierefreie Erschließung der Umweltstation sind entlang des nördlichen Hangbereichs zusammengefasst
– Die Lage und Ausrichtung der Umweltstation bildet eine logische Trennung zwischen den öffentlich zugänglichen Parkplatzflächen und den Grünflächen mit kontrolliertem Zugang.
Innere und Äußere Erschließung:
Der Hauptzugang der Umweltstation liegt auf der Ostseite. Die fußläufige Erschließung erfolgt von der Zeller Straße / Nigglweg bzw. das Zeller Tor entlang der Bastionsmauern, ohne den Parkplatz queren zu müssen.
Ein barrierefreier Zugang führt entlang der Nordgrenze, an dessen Beginn sind die
Behindertenstellplätze angeordnet.
Auf der Ebene der Umweltstation, südseitig befindet sich das
„grüne Klassenzimmer“ für Veranstaltungen im Zusammenhang mit den
Seminarräumen.
Die Nutzungen Seminar und Verwaltung sind im Grundriss Lay-out getrennt, das Foyer vermittelt die Einheiten.
Die Sanitärräume erfüllen die Anforderung an die Zugänglichkeit von Innen und Außen.
Konstruktions- und Materialvorstellung:
Das Gebäude ist so konzipiert, dass sich an ihm die Grundlagen des ökologischen Bauens erklären lassen.
Das Gebäude als Anschauungsunterricht für Schulklassen und Interessierte:
– Die Bauweise folgt dem Prinzip der optimalen Leistungsfähigkeit im Materialeinsatz
– Holz als nachwachsender und CO² bindender Baustoff für das Tragwerk
– Lehm- und Hamfbetonwände werden für die Nebenräume als Massespeicher und
Regulativ für das Raumklima genutzt
– Ausbildung von unterschiedlichen Wandaufbauten mit ökologischen Materialien
– Dämmmaterialien von Stroh bis Zellulose in Dach und Wand
– Dämmung gegen Erdreich durch Einsatz von recyceltem Glas in Form von
Glasschaumschotter
– Minimaler Einsatz von Stahlbeton im Zusammenhang mit Gründungsanforderungen
– Schichtenaufbau von Stampflehm an Stelle von Stahlbetonbodenplatte
– Ausbildung eines hinterlüfteten Gründaches
Im Gegensatz zur „Minimalarchitektur“ erfolgt der Einsatz von modernster,
hocheffizienter Haustechnik.
Einsatz von hocheffizienter Haustechnik für ein ökologisches Gesamtkonzept Die Haustechnik ist so konzipiert, dass dem interessierten Betrachter Energie und Stoffkreisläufe erklärt werden können:
– Sonnenenergie wird durch PV-Kollektoren auf dem Gründach geerntet zur direkten Verwendung des eigenen Strombedarfs, Überschüsse werden ins Netz eingespeichert. Eine Batteriespeicherung für Zwecke der Veranschaulichung sprengt den Rahmen der Verhältnismäßigkeit.
– Die Energie für den Heizwärmebedarf basiert auf dem Prinzip des horizontalen Erdwärmetauschers. Dabei werden die Kollektorschlangen circa 2 m unter der Erdoberfläche verlegt. Im Winter wird durch eine Wärmepumpe die erforderliche Heiztemperatur aus dem Erdspeicher für die Niedertemperatur Fußboden-/Wandheizung gewonnen.
Im Sommer funktioniert das System umgekehrt, die Fußboden-/Wandheizung wird zur
Kühlung genutzt und regeneriert gleichzeitig den Erdspeicher.
– An der Südseite des Seminarraumes befindet sich eine Trombe-Wand zur Veranschaulichung der Prinzipien Strahlung, Treibhauseffekt, Speicherung von Wärme und Problemen durch Überhitzung. Der Dachüberstand vermeidet den direkten Einfall der hochstehenden Sommersonne auf die Wand.
– Die Seminarräume erhalten eine mechanische Lüftung, um die Energiebilanz positiv
zu halten wird die Zuluft über einen Erdkanal vorkonditioniert. Im Winter erfolgt die Zuluft über einen Kreuzwärmetauscher zur Wärmerückgewinnung. Im Sommer wird die Zuluft durch den Erdkanal gekühlt.
– Das Regenwasser wird in einer Zisterne zur Grauwassernutzung gesammelt.
Das Schwarzwasser wird über eine Kleinkläranlage mit Absetzgrube und angeschlossener
Pflanzenkläranlage geklärt und am Fuß des Bastionshanges offen und sichtbar entwässert.
Das Ziel der gewählte Baumaterialien und Anwendung von Haustechnik ist ein die Umwelt möglichst wenig belastender Gebäudebetrieb bei gleichzeitig hohen Innenraumqualitäten. Dies soll bevorzugt durch passive, bauliche Maßnahmen erreicht werden, so dass ein robuster, wartungsarmer Betrieb ermöglicht wird.
Passive Maßnahmen
Ein hoher Dämmstandard minimiert die Wärmeverluste über Transmission.
Die Lage und der Anteil der Glasflächen wird hinsichtlich natürlicher Belichtung und
Ausblick optimiert.
Der außen liegende, bewegliche Sonnenschutz ermöglicht die Steuerung des
Tageslichtniveaus im Innenraum und gewährleistet den sommerlichen Wärmeschutz
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